Stellungnahme zur Bedeutung der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten

Seit über 35 Jahren engagiert sich die Fraueninitiative Bautzen e.V. für Demokratie, die Teilhabe von Frauen und soziale Gerechtigkeit in Stadt und Landkreis Bautzen. Wir wissen aus Erfahrung: Ohne die Arbeit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten wäre vieles davon nicht möglich.

 

Wir kooperieren mit unseren Projekten und als Verein eng mit den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bautzen, der Stadt Hoyerswerda, des Landkreises Bautzen und des Landkreises Görlitz  und ebenso dem Bündnis Gleichstellung Lausitz. In zahlreichen Netzwerken und Projekten sind sie für uns nicht nur fachlich starke Partnerinnen, sondern auch zentrale Pfeiler für die Umsetzung gleichstellungspolitischer Vorhaben.

Für uns als freier Träger sind die Gleichstellungsbeauftragten eine essenzielle Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und kommunalen Strukturen. Sie ermöglichen es, unsere Bedarfe realistisch einzuschätzen, Projekte bedarfsgerecht zu konzipieren und unsere Arbeit strategisch in die kommunale Landschaft einzubetten. Ihre Vernetzung und ihr Zugang zu Verwaltung, Politik und Fachöffentlichkeit sind für eine wirksame Arbeit im ländlichen Raum unverzichtbar.

 

Gleichstellungsarbeit ist keine freiwillige Aufgabe. Sie ist eine staatliche Pflicht und eine demokratische Notwendigkeit. Die Gleichstellungsbeauftragten beraten, vernetzen, vermitteln und dies oft als einzige sichtbare Struktur für Frauen-Perspektiven, Gewaltschutz, Vereinbarkeit und Vielfalt vor Ort.

 

Die Vorschläge des Sächsischen Innenministeriums, die Pflicht zur Bestellung kommunaler Gleichstellungsbeauftragter abzuschaffen, gefährden nicht nur diese über Jahre mühsam in ländlichen Raum aufgebauten Strukturen. Sie würden auch unsere gemeinsame Arbeit als zivilgesellschaftlicher Träger erheblich schwächen. Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung braucht es stabile, gut verankerte Gleichstellungsarbeit auf allen Ebenen.

 

Wer Demokratie stärken will, muss Gleichstellung sichern. Wer Gleichstellung sichern will, muss die Strukturen erhalten, die sie vor Ort tragen.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Fr, 04. Juli 2025

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen